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Ich habe beschlossen ein Gefühlsbuch zu führen über die Zeit nachdem Tag X.

Das hätte ich mal gleich von Anfang an machen sollen, so viele Gefühle sind in der Zeit verloren gegangen.

Der Tag X steht für den 11.April 2006 an dem ich meine Hysterektomie hatte.

MEINE Hysterektomie?

Steht nicht meine stellvertretend für alle OP's dieser Art?

Nein, wohl eher nicht, denn der Grossteil der Frauen denen ich bis jetzt begegnet bin,

sind hocherfreut und überglücklich, dass sie das DING endlich los sind.

Was ist mit mir?

Bin ich glücklich?

Bin ich erfreut?

Nicht wirklich, abgesehen von dem einem Vorteil,

dass sich die Kosten für die montalichen Ausgaben an Toilettenartikel von heute auf morgen auf null runter gedreht haben.

Was ist aber mit den seeleischen Kosten die entstanden sind?

Die schlagen enorm zu Buche in meinem Gefühlskostenbuch.

Zur Zeit geht es mir nicht gut, bei dem Gedanken für den Rest meiner Zeit gebärunfähig zu sein.

Ja ich weiss, ich bin zu alt für Kinder, aber alleine das ich diese Option hätte...

Ich wollte das selbstbestimmt entscheiden.....

So haben es andere für mich entschieden.

Dazu kommen wieder diese sehr negativen Gefühle zum Thema Körperempfinden.

Ich betrachte mich im Spiegel und empfinde ekel.

Ja ich weiss, ich bin weder hässlich noch unansehlich.

Ich gefalle mir einfach nicht mehr.

Dementsprechend ist mein Selbstwertgefühl ziemlich unten angesiedelt.

Ich ertappe mich dabei das ich aus Frust mehr esse als ich Hunger habe,

was wiederrum dazu führt das meine liebe Waage ungnädig preis gibt was auf ihr steht.


Ich komme mir vor wie in einem Kreiselverkehr....nur verpasse ich immer aus der nächsten Möglichen heraus zufahren.

Und so wird mir von lauter Kreiselfahren ganz schwindelig.


In den letzten Tagen bin ich immer wieder den Tränen nahe, muss mich zusammen reissen das ich nicht alles hinschmeisse und mich unter meiner Kuscheldecke verstecke.

Oh ,wie müssen sich erst Frauen fühlen, die einen Partner haben,

der sich aber nach diesem Eingriff von ihren Frauen in jeder Hinsicht entfernt haben,

wenn ich mich schon so schlecht fühle?


Ich frage mich oft, wie sie damit umgehen.

Damit und mit sich!


Fühlen sie ähnlich wie ich?

Denken sie ähnlich wie ich?

Weinen sie so oft wie ich?


Meine OP ist jetzt über ein Jahr her....und ich hab mich immer noch nicht mit meinen neuen Körper abgefunden.

Werde ich mich je an den neuen Körper gewöhnen?

Daran wie er aussieht...wie er sich anfühlt???

 

 


So viele Frage auf die ich keine Antworten bekomme.

Klasse...jetzt ist es soweit: die Schleusen des Staudamms haben sich geöffnet: ich weine.


Nur leider spülen die Tränen die neagtiven Gefühle nicht fort....

Sie werden auch nach dem Weinen immer noch da sein.....heute ...morgen....und jedem anderen Tag auch.

 

 



 

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