Anmerk. der HP Besitzerin: Primar ist in Österreich das Wort für Chefarzt
Kleine Geschichte zu einem "Aufklärungsgespräch"
Im Februar 2004 musste auch der letzte kümmerliche Rest meiner Eierstöcke raus und ich begab mich zum Vorgespräch in eine kleine Kammer.
Mir gegenüber der Herr Primar, hinter ihm ein Schriftführer, rechts von ihm der Assistenzarzt –
Ich im Spitalshemdchen.
Der Herr Primar zeigte sich bestürzt, dass sein erster Eingriff nicht von bleibendem Erfolg gewesen war und meinte, man könne doch auch gleich die Gebärmutter mit rausnehmen.
Schluck.
Warum denn?
Nun, ich würde die Gebärmutter eh nicht mehr brauchen und dadurch könnte man auch verhindern, dass ich an dieser Stelle Krebs kriegen würde.
Außerdem, so meinte er weiters, schneiden wir jetzt zum zweiten Mal an derselben Stelle rein - also quer über und in den Bauch – und falls wir dann wegen der Gebärmutter noch ein drittes Mal einschneiden müßten, könnte es dann schon zu Komplikationen kommen.
Nun hatte ich aber bereits bei meiner ersten OP eine Bauchfellentzündung gehabt und hielt dies eigentlich für Komplikation genug.
„Welche Auswirkungen hat das denn auf das Sexualleben?", fragte ich tapfer in den Raum mit den drei Männern.
Wie ich das denn meine, fragte der Herr Primar.
Was bedeutet das für den Sex?" wiederholte ich leise.
„Nun", sprach der Herr Primar kopfschüttelnd „der Mann merkt keinen Unterschied."
Der Herr Primar hatte mir ein paar Monate zuvor das Leben gerettet und trotz des großen Vertrauens in ihn wollte ich noch weitere Informationen.
Mein Mann recherchierte daher im Internet und ich telefonierte herum; rief unter anderem auch eine Ärztin an, die sich auf Homöopathie spezialisiert hatte, eine aus der Verwandtschaft.
„Die Eierstöcke sind wichtig, die Gebärmutter brauchst du nicht!", hieß es.
Ich willigte ein.
Mittlerweile sehe ich das anders.
Aber der Mann merkt ja angeblich keinen Unterschied...
B.