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positiver Bericht? - Myom-Gebärmutter - Wenn Du dir nicht selbst hilfst, hilft dir keiner!

Mit 30 hatte ich eine ungewollte Schwangerschaft und hatte einen Abbruch der ohne Vollnarkose durchgeführt wurde. Danach lies ich mir eine Spirale einsetzen, die nie richtig saß und die erste Blutung nach der SS war ein Schock. Ich hatte noch nie soviel Blut gesehen. Den weißen Barhocker werde ich nie vergessen.

Von da an hatte ich immer starke Blutungen. Egal ob mit Pille oder ohne, ob mit Spirale. Beim Einsetzen der Spirale sagte meine FÄ "sie bluten aber stark" ich: "ja, sag ich ihnen doch immer" die FÄ schwieg, sie sagte nichts. Warum konnte sie nicht einfach sagen "darüber unterhalten wir uns beim nächsten mal in der Sprechstunde" oder "wieviel Einlagen brauchen Sie denn". Nichts dergleichen. Meine Blutungen waren also stark. Aber die Mens konnte noch stärker werden:

Ca. 2001 wurden dann die Blutungen immer stärker. Außerdem hatte ich keinen Libido mehr. Einmal (später) wurde ich vor dem Sprechstundenhilfe gefragt, ob es nur eine Vorsorge oder auch ein Gespräch sein sollte (Praxisgebühr) - ich witterte eine Chance und sagte auch 'Gespräch' - ich sprach meine FÄ auf den Libido-Nachlass (Orgasmus war und ist immernoch gut) an. Ich glaube meine FÄ war das Gespräch peinlicher als mir. Wieder das blabla von Streß, ich solle abnehmen, bla bla bla.

Ich bekam ca. 2003/4 die Schleimblutklumpen (Blutkoagula) dazu. Die Blutungen wurden stetig immer stärker. Egal, ob ich die Pille (Diane) nahm oder nicht. Meine FÄ wollte aber, dass ich die Pille nehme - obwohl ich genug Östrogen hätte - trotzdem - damit spare ich mir die Eizellen für später auf. Sie vergaß dabei wohl, dass zuviel an Östrogen auch nicht gut ist.
Meine Mutter bekam die GM mit 46 entfernt - Zysten und Myome. Ich wußte, dass ich das NICHT wollte.
Ich hatte in der Schule mal etwas über Östrogen und Testosteron gelernt. Aber eigentlich will man doch nur gesund sein und sich mit den Fehlfunktionen seines Körpers nicht beschäftigen.

Kleiner Ärzte-Excurs: 2004 war dann noch viele viele Arztbesuche dran. Ein Internist checkte dann endlich wieder meine Schilddrüse. Ich hatte schon als Kind eine SchilddrüsenFEHLfunktion (keine Unter- oder Überfunktion) und bekam eine Schilddrüsenhormonersatztherapie. Aber ein früherer Hausarzt sagte einmal, dass ich das Schilddrüsenhormon nicht nehmen müsse, meine Werte seien normal. Vielen Dank für die Fehldiagnose: 2004 hatte ich einen Knoten in der Schilddrüse, der sich nach einem Jahr Schilddrüsenhormonersatztherapie dann zurückgebildet hat. Außerdem stellte der Internist fest, dass eine Niere vergrößert ist, aber 45% der Arbeit übernimmt - brave Niere - guter Internist. Um die Liste zu vervollständigen: in dieser Zeit fing eine Galaktorrhoe mit normalen Prolaktin-Wert an. Ich bekam einen Tinnitus rechts (CT ohne Befund) und Bluthochdruck (liegt in der Familie). Irgendwann wollte ich keine Ärzte mehr sehen!!!

2005 gebar ich dann regelrecht die Schleimklumpen. Ich hatte starke Bauchkrämpfe und danach einen riesigen (5 x2cm) große Blutkoagula in der Einlage. Die Mens dauerte ca. 4 starke Tage + 3 schwache Tage. Ich nahm es einfach hin. Von Lebensqualität war nicht zu sprechen. Mehrfach hab ich einfach völlig fertig geweint und mich vor Schmerzen gekrümt. Die Partnerschaft gefährdet, da ich mehr mit meinen Tagen beschäftigt war. Die Libido war nicht zurückgekehrt. Wo ist sie hin? Ob mit oder ohne Pille - egal.

Die neue Frauenärztin.

Januar 2006 hatte ich dann auch meine Tage innerhalb der Pilleneinnahme. Ich ging wegen Wohnortwechsel zu einem andern FÄ. Ultraschalluntersuchung (wie auch bei der vorherigen FÄ) - eine schöne Nachricht: kein organischer Befund. Damals hab ich mich darüber gefreut, heute weiß ich, dass ich damals besser einen organischen Befund gehabt hätte. Ich solle die Pille wechseln.
Da man die Valette auch durchnehmen kann, habe ich dies versucht. Obwohl ich die Valette durchnahm, schaffte ich es nicht über 6 Wochen, die aufgebaute GM-Schleimhaut wollte 'abregnen'. Eine Nacht werde ich nie vergessen: Zu Bett um 22.00 Uhr. Aufgestanden um 24.00 + 2.00 + 4.30 und 06.30 - jeweils kein weißes Fleckchen auf der Ultra-Nacht-Binde zu sehen und ein entsprechend leichter Schlaf.
November 2006: Dann wieder eine Blutung nach 14 Tagen. Ich nochmal zur FÄ. Sie hantierte ungeschickt mit dem Ultraschallgerät. Sie sah 8 Monate nach der ersten US-Untersuchung ein etwa 4 cm großes Myom und klärte mich auf, dass sie gerne eine Abrasio (Ausschabung) machen wolle. Da gäbe es danach aber noch mehrere Register, die man ziehen könne - erst dann kommt die GM-Entfernung. 14 Tage später die Abrasio und Hysteroskopie. Ich hoffte, dass sie mir danach genaueres erzählen konnte.

Die Vorgehensweise der Hysteroskopie kannte ich schon - wenn auch ohne Vollnarkose. 4 Tage später hatte ich wie so oft eine Verstopfung. Ich hab den harten Stuhlgang herausgedrückt - 2h später habe ich schon wieder geblutet. Morgens zur FÄ um den OP-Bericht zu besprechen - mein Mann war glücklicherweise dabei. Auf meine Frage: wo, denn nun das Myom sei, antwortete sie nur ausweichend: ich hätte mehrere Myome - da wäre alles voll. GM-Schleimhaut aber schwach aufgebaut und unauffällig. Meine Frage: warum blute ich schon wieder. Die GM-Schleimhaut ist doch rausgeschabt worden? Sie antwortet ausweichend. Meine Frage: Was denn jetzt die nächsten Schritte wäre - ihre Antwort: ich solle erstmal die Valette weiternehmen. Meine Frage: Was soll sich jetzt geändert haben und ob man nicht z.B. einen andere Pille wie die Cerazette (Gestagen!) nehmen könnte? Sie: ja, das wäre auch eine Möglichkeit. Den Tipp mit der Cerazette hab ich übrigens von einem Forum mit Arztbetreuung bekommen. Schön wäre auch gewesen, wenn sie mich darauf aufmerksam gemacht hätte, dass mein Eisenwerte im Keller sind.
Mein Mann meinte dann im Auto zu mir, dass die FÄ mit auf keine meiner Fragen eingegangen wäre - er hatte absolut recht. Sie hatte reingeschaut und gar nix gesehen.

Was nun? Eine völlig überflüssige Abrasio und keine Antwort.

Ich nahm erstmal die Cerazette. Und ich telefonierte mit meiner Schwester, die 200 km entfernt wohnt (Allgemeinärztin auf dem Land und macht auch FÄ-Vorsorgeuntersuchungen). Ich hatte keine Lust auf eine weitere US-Untersuchung - ich bat sie um eine Überweisung zur CT. Ihre Worte: "Wenn man Myome hat und keine Beschwerden, dann läßt man die GM drin - und wenn man Beschwerden hat, dann kommt die GM raus" - ich: ich hab aber Beschwerden - sie: "Wenn man Myome hat und keine Beschwerden, dann läßt man die GM drin - und wenn man Beschwerden hat, dann kommt die GM raus" - ok, vielleicht wollte sie mir sagen, dass ich mich wegen der Blutungen nicht so anstellen brauch. Ich hatte schon immer kein besonderes Verhältnis zu meiner Schwester. Tief enttäuscht legte ich auf. Sie, die einfach eine Überweisung ausstellen kann, wollte mir also nicht weiterhelfen. Das Verhältnis ist seitdem nicht besser geworden.

JAN 2007: Ich nahm dann also die Cerazette, und war blutungsfrei und schaute mich nach einem neuen Gyn um. Der neue Gyn (zum erstenmal ein Mann) hatte ein neues Ultraschallgerät. Ein befreiendes Gefühl: er hielt den Stab rein und sagte sofort: da ist es ja - aber zuerstmal der Reihe nach und alles untersuchen. Ich war überglücklich. Es war vollkommen egal, dass er noch ein zweites Myom sah - aber ich wußte, dass dieser Gyn wenigstens die Fähigkeit besaß diese Myome zu sehen!!! Er zeigte mir ein 5 cm großes innenliegendes Myom, teilweise in der Hinterwand - nähe Enddarm, das wohl für die Blutungen verantwortlich war und ein bedenkenloses 3,5 cm großes Myom, daß am Eileiter liegt. Das 5 cm große Myom konnte wohl nicht mehr größer werden, da es die komplette GM bereits innen ausfüllen würde.
Bei der nächsten Kontrolluntersuchung, lies er es mir frei, was ich machen wollte. Erstmal abwarten und die Cerazette weiternehmen und regelmäßig Untersuchungen ODER eine Hysterektomie per Bauchschnitt. Das gehe schnell. Das mache er selbst. Der Eingriff dauere nur 10 Minuten und er würde mir den GM-Hals mitentfernen, dann bekäme ich auch kein Krebs mehr. Er sprach weder von der langen Krankschreibezeit (ich konnte mich erinnern, dass meine Mutter nach ihrer GM-Entfernung vor 20 Jahren ca. 8 Wochen zuhause war) noch davon, dass ein Gebärmutterhals durchaus auch beim Sex eine Rolle spielt. Irgendwie zeigte innerlich mir etwas gegen diesen Weg. Ich wollte nicht KRANK sein. Ich hatte einen Beruf, der mich ausfüllte und konnte mir 8 Wochen Ausfall nicht leisten - auch nicht 4 Wochen. Ich sagte, dass ich es mir überlege und war tief erschüttert - ich wollte meine GM behalten und ich wollte keine Bauchschnitt - auf keinen FALL.

Ich konnte wollte mir auch nicht von einem Frauenarzt die Entscheidung abnehmen lassen, ob ich noch Kinder haben kann oder nicht. Ich wollte selbst entscheiden!!! Und ich wollte es nicht jetzt entscheiden.

Was sollte ich mit 40 J. nun tun? Ich hatte noch ein paar Jahre bis zu den Wechseljahren. Die Cerazette behandelte nur die Symtome nicht die Ursache. Zudem bekam ich fast ständige Schmierblutungen - auch wenn ich die Pille außerst regelmäßig einnahm. Das bedeutete, dass ich ohne dickere CareFree den Tag nicht überstand. Wollte ich bis zu den Wechseljahren mit Hormonen leben? Kein Badeanzug ohne Einlage (OBs saugt bei mir die natürliche Feuchtigkeit der Vagina aus).

Außerdem hatte ich nach zwei Stunden Gartenarbeit am Abend eine verstärkte Blutung - außerdem menstruationsähnliche leichte Krämpfe. Und ich dachte immer, dass es die Menstruation oder Zyklus wäre, die mir die Schmerzen verursacht. Jetzt merkte ich, dass sich die Gebärmutter nicht mehr richtig zusammenziehen kann, weil da was dazwischen ist.
Die Cerazette gab mir Zeit, meinen Körper genauer zu erkennen.

Ich hatte mich dann im Internet schlau gemacht und einen Arzt gefunden. Ich wurde untersucht. Er sagte zu mir, dass er zu 90% das Myom hysteroskopisch entfernen könnte (also wie bei einer Abrasio - ohne Schnitt im Bauch). Man darf bei dieser OP-Methode nur 1h operieren, da sonst das Wasser, das man zum Spülen verwendet in den Organismus gerät und man dadurch die OP in Gefahr kommt. Er denkt, dass er 70% des Myoms beim erstenmal entfernen könnte und den Rest bei einer zweiten OP. Dazwischen 2 Spritzen GnRH, damit keine Gebärmutterschleimhaut da ist. (Im Internet hatte ich gelesen, dass man nur innenliegende Myome bis 3,5 cm hysteroskopisch innerhalb einer Stunde entfernen kann). Bei der zweiten OP wird dann die Reste entfernt und eventl. eine Laparoskopie durchgeführt, um das aussenliegende Myom zu entfernen. Ich war überglücklich! Da es ein Privatarzt war, hab ich gleich die Anfrage wegen Einzelfallentscheidung bei meiner Krankenkasse eingereicht.

Hin- und Hertelefonieren mit der Krankenkasse.

der Antrag wird abgelehnt, obwohl die Kosten nicht höher liegen, als in einer anderen Klinik (sie liegen um ca. 150 € niedriger). Mißversändnisse mit dem Sachbearbeiter bezüglich der Behandlungsmethode. Ich kündige bei dieser KK nach 23 Jahren und schicke einen Beschwerdeschreiben an den Vorstand. Das Beschwerdemanagement schaltet sich ein. Der Abteilungsleiter der bewilligenden Stelle telefoniert mit mir - damals ahnte ich noch nicht, dass ich mit diesem Herrn ca. 3 Monate im ständigen Kontakt sein werde.
Er bat mich, einen weiteren Vertragsarzt bzw. -Klinik aufzusuchen. Das hatte ich schon selbst eingeleitet. Sein Sachbearbeiter hatte mir schon eine 50 km entfernte Klinik empfohlen. Ich mußte mir also von meinem FA einen Krankenhaus-Einweisungsschein holen. Ich rief in der Praxis an. Ich bekäme den Schein, aber der Doktor wolle mich vorher sprechen. Warum denn nicht die OP beim Doktor - weil ich kein Bauchschnitt will - verständnisvoller Blick der Sprechstundenhilfe. Als ich dann nochmal kam, bekam ich den Schein ausgehändigt - mit Unterschrift. Nein, der Doktor möchte mich nicht mehr sprechen. Toll, jetzt hatte ich auch noch meinen neuen FA gegen mich aufgebracht.

Versteht mich den keiner??? Ich möchte dieses Myom und damit die Blutungen loswerden. Meine Gebärmutter bleibt drin. Mein Bauch gehört mir.

Ich wurde in der Klinik untersucht. Ich fragte bei der Terminvereinbarung, ob sie schonmal zwei hysteroskopische OPs bei einem solch großen Myom hintereinander gemacht hätten - nein, dass hätten sie ja noch nie so durchgeführt.
Ich muss sagen, dass der Arzt sehr nett war. Er besprach die Sache sehr sachlich mit mir. Nach 15-minütiger schmerzhafter Untersuchung (man hat der gebohrt) hat er dann gesagt, dass er die beiden Myome per Laparoskopie entfernen würde. Er meinte, dass es recht schwierig sei, da die beiden Myome eng beieinander liegen und wenig GM-Wand übrig sei. Er müsse dann nach der Entfernung wohl die GM zusammenziehen. Dabei könnten sich die Eileiter verdrehen. aber er schaut, dass diese frei bleiben. Schlimmstenfalls müsse man die GM entfernen. Eine hysteroskopische OP wollte er nicht in Erwägung ziehen.
Sicherlich kennt Ihr die Situation: entweder man vertraut dem Operateur oder nicht. Ich konnte ihm nicht vertrauen. Ich hab noch schnell gecheckt, ob ein OP-Termin in nächster Zeit möglich wäre - passte aber nicht zu meinen Terminen (Urlaubsvertretung) und ging. Im Auto heulte ich hemmungslos. Ich hatte das Gefühl, dass alle Frauenärzte eine Liste führen mit "wieder eine GM entfernt".

Ich fuhr direkt zu meinem Haus-Gynäkologen. Ich durfte auch ohne Termin dableiben (sie sah wahrscheinlich meine verheulten Augen). Ich zeigte ihm die OP-Skizze und bat ihn zu überprüfen, ob die GM-Wand wirklich so dünn sei, dass es eine schwierige OP sein würde. Er vermaß die GM-Wände nochmal. Beim großen Myom waren es 1 cm bis nach außen und beim kleineren Myom ein halber Zentimeter nach außen. Er wies mich außerdem auf die große Blutbahn direkt nebendran hin. Außerdem Gefahr, daß die GM bei der Hydromassage platzt. Ich fragte ihn, welche OP er favorisieren würde (ohne darauf hinzuweisen, dass es sich beim einen um einen Privatarzt handelt). Er sagte mir, dass er beide Myome hysteroskopisch operieren würde - er aber nicht die Übung hat. Eine späte Ehrlichkeit.
Das hab ich dann wieder dem Abteilungsleiter der Krankenkasse berichtet. Er akzeptierte die Meinung meines Haus-Gynäkologen. Er wollte sich dann um weitere Operateure kümmern. Das war mir grundsätzlich recht. Ich wollte eine hysteroskopische OP haben - auf den Operateur war ich nicht festgefahren.

Der Abteilungsleiter schickte mich zu einem weiteren FA, der auch Belegarzt war. Beim üblichen Vorgespräch wurde ich nach Schwangerschaften gefragt. Er hörte nur Abbruch und ich merkte, wie bei ihm die Klappe runterfiel. Wir fanden keine gemeinsame Basis mehr. Er sagte, ich solle alles so lassen wie es ist. Nach einer OP müssen die Nähte erst 8 Monate verheilen. Ich solle doch zuerstmal versuchen so schwanger werden. Ich fragte mich, wie man mit Dauerblutungen schwanger werden soll - egal. Nix wie weg.

Ich hatte also vier Ärzte und drei Meinungen.

Erst 14 Tage nach diesem Arztbesuch telefonierte ich wieder mit dem Abteilungsleiter. Ich machte mir keine Hoffnung und war mit meinem Mann schon soweit, die OP selbst zu bezahlen. Er wollte dann noch mit dem Ärztlichen Dienst sprechen und würde mir Antwort geben. Er rief mich an und sagte mir, dass die Krankenkasse im Rahmen der Einzelfallentscheidung die OP übernehmen würde. Ich war sprachlos. Warum nicht gleich so. Warum mußte ich mich von Arzt zu Arzt schleppen und weitere Details über die Schwierigkeiten der OP erfahren. Mir wäre vieles erspart geblieben.

Ich telefonierte mit meiner Mutter.

Ich erzählte Ihr von der OP-Methode, die von der Sache nicht revolutionär ist, da sie schon lange angewendet wird. Man aber schwer einen Operateur findet, der das auf diese Weise macht. Wahrscheinlich weil er für die längere OP-Dauer nicht mehr bekommt, als für einen 10 minütigen Bauchschnitt. Er muss mühsam das Myom Scheibchen für Scheibchen abkratzen. Dabei mit Wasser spülen und das ganze durch einen auf 9mm erweiterten Gebärmutterhals.
Und da merkte ich, wie froh meine Mutter für mich war und wie sie sich für mich freute. Sogar ein bischen Neid sprach aus ihr. Ja damals, da sei ihr 14-tägig das Blut am Bein runtergelaufen. Sie hatte als Krankenschwester selbst manchmal Gynäkologische auf der Station liegen und irgendwann entschied auch sie sich für die OP - damals vor 20 Jahren gab es keine andere Möglichkeit. Sie konnte es nicht glauben und freute sich ehrlich für mich.
Ich bat sie nichts meiner Schwester zu erzählen, denn ich wollte bei dem nächsten Treffen keine Diskussion mit ihr anfangen müssen. Ich hatte allerdings meiner Mutter auch nicht von dem Ärger mit der KK erzählt. Ich hatte ihr nur erzählt, dass ich 4h mit dem Zug bis zur Klinik fahren müßte.

Eisenwerte und Leukozyten-Werte.

Im Sommer wurden mir vom Hausarzt Blut untersucht, um zu sehen, ob der Eisenwert wieder ok ist. Dabei wurde festgestellt, dass der Leuko-Wert zu hoch ist. Nächsten Monat wieder.... wieder höher... nach 4 Wochen nochmal... wieder ein bischen höher. Der Hämatologe sagte: Nix schlimmes, aber ungeklärte Erhöhung der Leukowerte - er tippt auf Zusammenhang mit Myom und möchte Werte wieder nach der OP abnehmen. Alle Frauenärzte sagen, dass das die Erhöhung nicht mit einem Myom zusammenhängen können (da waren sich alle einig). Mein Gefühl sagte mir jedoch, dass irgendetwas im Nieren/Harnbereich eingeklemmt sein musste. Ich hatte zwar keine Probleme beim Wasserlassen oder Entzündungszeichen, aber ein leichtes Druckgefühl. Da es so leicht war, wollte ich es keinem Arzt anvertrauen - man hätte mir eh nur gesagt, dass da nix sei. Und so genau läßt sich das nicht lokalisieren. Eher hinten rechts von der GM.

Mein Vater zieht mich ins Lächerliche.

Auf einer Totenfeier spricht mein Vater in meinem Beisein mit meiner Cousine (sie ist bei einer KK angestellt). Er zieht meinen OP-Wunsch ins lächerliche. Sagt, ich bräuchte ja immer etwas besonderes - mit dem einfachen wäre ich ja nicht zufrieden. Da müsse man ja so weit fahren. Eine Verteidigung nahm er sofort die Luft: Wenn man mich natürlich direkt fragen würde, dann hätte ich dafür natürlich eine Erklärung. Ich war zu tiefst verletzt. Ich hab bitter über mehrere Stunden geweint. Mein Vater ist rethorisch sehr gut. Ich fuhr nach Hause und machte kenntlich, dass ich ohne Entschuldigung keine weitere Familienfest (Weihnachten) teilnehmen würde. Ich lehnte es ab, mit ihm zu reden. Wie kann mein eigener Vater mich nicht unterstützten? Von einem Feind erwarte ich es, dass er mich lächerlich macht, von einem Freund bin ich nur enttäuscht. Aber bei meinem Vater habe ich kein Verständnis dafür. Erst nach der OP und auf mehrfache Hinweise entschuldigte er sich bei mir. *schnief*

Die erste OP.

Ich fuhr Ende NOV 2007 also vier Stunden mit dem ICE in die Klinik. Da ich schon wegen wesentlich banaleren Dingen (Messe, Seminare) eine solche Reise gemacht hatte, war es aus meinem Empfinden keine weite Strecke für meine Gesundheit.
Die Klinik war wie ich erwartet hatte. Alle äußerst nett und familiär, mein Mann konnte mich im selben Zimmer begleiten.
Die OP war wie in den anderen Berichten schon beschrieben. Vorbesprechung mit Operateur und Narkosearzt, rasieren, nix mehr essen, Durchfalltabletten, Einlauf, Trombosestrümpfe, Beruhigungspille, die nichts bringt, OP-Hemdchen, Zugang zu den Blutbahnen legen, Narkose: Ich schlief sofort ein.
Nach dem Aufwachen Blick auf die Uhr - zwei Stunden vergangen. Ein Tasten auf den Bauch. Kein Schnitt. *uff* Wurde ich überhaupt operiert? Keine Schmerzen. Oh, da zieht sich die GM zusammen. Alles noch da. Konnte er überhaupt etwas machen? Operateur kommt kurz vorbei, bevor er zur nächsten OP geht: Myom von 5-8 cm rausgeschält. Später mehr.
Mein Blutdruck machte dann noch eine Achterbahnfahrt. Mir wurde für 2 minuten speiübel. Ich blieb noch fast 6 Stunden im Aufwachraum.
Am nächsten Tag erklärt er mir anhand eines Fotos was er gemacht hat. Er hat das Myom, dass nur teilweise direkt unter der GM-Schleilmhaut lag, herausgeschält. Mit einer sogenannten Hydromassage hat er die innenliegenden Myomteile herausgedrückt und ebenfalls rausgeschält. Er konnte bis auf Kleinstteile das ganze Myom entfernen, allerdings ein weiteres kleines Myom an einer anderen Stelle entdeckt. Auf dem Foto sah man auch die herausgestückelten weißen Myomteile.
Schmerzen hatte ich sogut wie keine. Ich bekam Antibiotika per Infusion und der Blasenkatheter wurde mir am nächsten Tag gezogen. Der Eingriff war nicht schlimmer als die Abrasio - auch wenn ich weiß, dass einiges schief hätte gehen können. Aber es ging alles gut!

Ich war voller Tatendrang. Von der OP erholte ich mich sehr schnell. Ich war inklusive KH-Aufenthalt nur 5 Arbeitstage krank geschrieben.

Wieder zuhause hatte ich allerdings nach ein paar Tagen wieder Schmierblutungen - wie sich herausstellte von der Cerazette, die ich ja weiternahm. Ich nahm die Cerazette dann noch 3 Wochen, bekam eine leichte Abbruchblutung (so sollen meine Mens in Zukunft aussehen!) und dann die erste Spritze GnRH. Da ich schon von den Nebenwirkungen gehört hatte, war ich auf alles vorbereitet. Ich hatte allerdings nur 3 Tage einen Tiefpunkt. Danach war ich schon 'nach den Wechseljahren' - ein paar Tage hatte ich schwere Kopfschmerzen Stirn/zwischen den Augen, die auch mit Kopfschmerztabeletten nicht weggingen. Ich nehme an, es war die Hypophyse. Die zweite GnRH war dann problemlos.

Mein Haus-Gynäkologe hat sich die OP-Narbe per Ultraschall angesehen und fand die OP sehr gut gelungen - "das machen nur Spezialisten".

Auch das leichte Fremdkörpergefühl war weg.

Wir hatten ca. 1 Woche nach dem KH-Aufenthalt den ersten Sex. Ich muss sagen, die GM hat schon erste Anstalten gemacht, sich auch beim Vorspiel lustbringend zusammenzuziehen. So war ich das von früher gewöhnt.

Im Jan 2008 wurde mir beim Hämatologen Blut abgenommen. Leuko-Werte wieder deutlich runter auf 9,5. (8,9 hatte ich in alten Laborberichten, 12,9 direkt vor der ersten OP).

Die zweite OP.

Also 11 Wochen später zum zweiten Akt. Ich hab mit dem Operateur noch den Kinderwunsch durchgesprochen. Er empfiehlt bei Kinderwunsch baldmöglichst schwanger zu werden, da ich einfach zu viele Myome habe, die in Zukunft auch noch wachsen werden.

Nach der OP sagte er, dass die Gebärmutterschleimhaut durch die GnRH sehr flach wahr und die GM-Wand gut einsehbar. Er hat dann noch die Reste entfernt und alles was er sah. Die OP dauerte diesesmal nur 1 1/2 h.

Über eine Laparoskopie hat er sich das zweite Myom angesehen. Dabei stellte sich heraus, dass dieses zu nah am Eileiter ist um es zu entfernen ohne Gefahr zu laufen, den Eileiter zu beschädigen. Außerdem gibt es noch zwei 1x1cm große gestilte Myome, die außen auf liegen. Und man sieht auf dem OP-Fotos noch drei kleine weiße Punkte. Da wachsen wieder Myome.

Auch der Haus-Gynäkologe war mit dem Ergebnis sehr zufrieden - alles glatt und sauber.

Nach der zweiten OP hab ich auch keine Verstopfungen mehr - bzw. sie lassen sich wieder lösen. So genau kapier ich es auch nicht, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass sich der Darm von so einem weichen Myom beeindrucken läßt - aber es ist halt so.

Was ich mir wünsche?

Die Myome werden sich nicht in Luft auflösen. Aber ich wünsche mir, dass ich bis zu den Wechseljahren eine normale monatliche Blutung habe. Dass die Myome regelmäßig untersucht werden und die Größe überwacht wird. Falls notwendig werde ich diesesmal zeitnah eine Hysteroskopie machen lassen (es wird sich ja wohl auch hier ein Arzt finden, der dies durchführt - alle Kliniken schreiben auf ihrer Website, dass sie so was machen, aber wenn es drauf ankommt, dann machen sie es nicht). Notfalls nehme ich wieder die Cerazette.
Ich wünsche mir, dass ich meine Gebärmutter nicht entfernen lassen muss, weil es nicht mehr anders geht. Ich hab schon von vielen Schicksalen gelesen, wo es tatsächlich nicht anders ging (Krebs, kein GM-Körper mehr vorhanden).
Drückt mir die Daumen! Meine Mutter tut es :-)

Liebe Grüße
anonymous
 
 

Nachtrag 3 Jahre später

Ich habe meine Periode 3 Monate nach der GnRH wieder bekommen. Seitdem regelmäßig und so, wie mit 24 Jahren. Keine Schmerzen. Ich bin seitdem wesentlich entspannter - nicht mehr so zickig. Ausgeglichener. Sogar mit meinem Gewicht ist es leicht besser geworden, da ich nicht mehr im Schmerzfrust Schokolade esse. Meine Periode gehört einfach dazu, ganz normal - ohne jegliche Belastung.

 

Nachtrag 2014:

6 Jahre danach
Alles prima – seelisch wie körperlich.
Weiterhin eine 27/28-Tage Zyklus für 4 Tage. Die ersten beiden Tage sind – ich denke mal ‚normal‘, aber nie schmerzhaft. Über Nacht reicht weiterhin eine Binde völlig aus (nicht mehr die 5 Stück, die ich schonmal hatte) – tagsüber an den starken Tagen 2-3h. Ich nehme keine Hormone und die Wechseljahre haben sich noch nicht angekündigt (47).
HB-Wert normal. Nach der Gewichtsabnahme auch keine erhöhten Leukos mehr.
Beim Frauenarzt wurden die Myome per Ultraschall nicht mehr angeschaut – aber ich habe auch nicht darauf bestanden, da ich keine Probleme habe.
Ich konnte in den letzten 3 Jahren massiv an Gewicht verlieren (BMI 50 auf 27) – was jedoch nichts mit den Myomen zu tun hatte. Durch den Verlust an Fett im inneren Bauchraum kam mein ohnehin ‚lockerer Beckenboden‘ extrem in Ungleichgewicht. Bei einem Spezial-MRT im Beckenbodenzentrum wurde festgestellt, dass meine Blase+Darm (und ich denke auch Gebärmutter) sich um 90 Grad beim ‚Pressen‘ drehen. Ich war wirklich froh, dass hier nicht die Gebärmutter 6 Jahre zuvor herausgenommen wurde und das fehlende Organ Schuld für die Gleichgewichtsbeeinträchtigung  im Beckenboden gegeben werden konnte bzw das ganze eventuell noch verschlimmerte? Man weiß ja nie.
 

 

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