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Hallo,
 
ich bin 27 und mir wurde am 30.04.2007 die Gebärmutter entfernt.
 
Mein Mann (38), mein Sohn (5) und ich waren am 22.04.2007 bei einem Ausflug, da ging es mir sehr gut.Als wir Abends auf der Couch lagen, bekam ich Bauchschmerzen, dachte mir nichts dabei,hatte es ja öfter.
 
Montag  den 23.04.2007 bekam ich Blutungen. Was sehr ungewohnt war. Ich hatte die Hormonspirale zur Verhütung. Bauchschmerzen wurden stärker.
Dachte nur, ok das ist die Aufregung da ich am 24.04.2007 eine OP am Kie habe. Am
24.04.2007 war um 10.00 Uhr die OP am Knie.
Als ich wieder aufgewacht bin, war ich noch zugedröhnt von den Schmerzmitteln. Am späten Nachmittag hatte ich wieder die Unterleibsbeschwerden. Hatte ständig Druck auf der Blase. Blieb in dieser Nacht auf der ambulanten Klinik.
 
Mittwoch den 25.04.2007 meinte ich,daß ich einen Bandscheibenvorfall habe.  Sagte zu meinem Mann noch, wenn es nicht besser wird müssen wir zum Arzt.
 
Donnerstag den 26.04.2007 bin ich in der Früh zum Frauenarzt. Mir Tat alles weh. Hatte Druck auf Blase ,Darm und Becken. Der Frauenarzt meinte,daß da ein Schatten zu sehen wäre, kann aber nicht genau sagenwas das ist. Sollte ins Krankenhaus die haben ein Doppelultraschallgerät. Er gab mir eine Überweisung und meinte, daß wir ein die Notaufnahme gehen sollten.
10 Minuten später waren wir in dem Krankenhaus. Da habe ich vor fast 6 Jahren meinen Sohn zu Welt gebracht. Ach ja: ich bin da mit Krücken aufgetaucht, durfte meinen Fuß nicht belasten.
 
Wir mußten 5 Stunden warten, bekam nichts gegen die Schmerzen. Zwischendurch mußten wir bei den Eltern meines Mannes anrufen, daß sie unseren Sohn vom Kindergarten abholen. Konnte nach einer Stunde nicht mehr sitzen. Sind dann immer Krankenhaus herumgehumpelt bzw. gegangen. Zwischendurch krampfartige Unterleibsschmerzen.
Nach 5 langen Stunden kam ich endlich dran. Nun mußte ich erzählen was ich für Beschwerden hätte.
Eine Assitenzärztin fragte mich, ob ich vorher schon Probleme gehabt hätte, was ich verneinte. Zu mir hat sie gesagt,daß ich simuliere. Da war ich sprachlos. Sie untersuchte mich dann mit dem Dopperultaschallgerät. Sie fragte mich nochmals, ob ich wirklich keine Probleme hätte. Verneinte genervt. Da wurde es hektisch. Sie telefonierte. Kurz danach kam die Frauenärztin und der Chefarzt von der Frauenstation. Dann wurde mir die Spirale gezogen. Es war schrecklich, keiner hat mir gesagt was los sei.
Man sagte mir, daß ich dableiben müsse. Die Assistensärztin brachte mich auf die Station und fragte mich, ob ich noch ein Kinderwunsch hätte. Verneinte.
Obwohl mein Mann und ich kurz davor über das Thema Kind unterhalten hatte.
Sie meinte ich hätte ein 3x3 cm großes Myom in der Gebärmutter. Myom?? Was ist das? Konnte damit nichts anfangen. Die junge Ärztin sagte zu mir,daß die Gebärmutter entfernt werden muß.Ich war schockiert. Als ich mich einigermaßen gefangen hatte, fragte ich, ob ich nochmals nach Hause fahren darf um meine Sachen zu packen. Ich durfte. Mein Mann war auch sprachlos. Daheim angekommen, bin ich zusammengebrochen. Konnte nicht mehr,fing hemmungslos zu weinen an. Sagte immer wieder: "WARUM ICH?" "BIN DOCH NOCH SO JUNG!  Habe meinen Mann unabsichtlich verletzt ,in dem ich gesagt habe: "WAS IST WENN ICH JEMAND ANDEREN KENNEN LERNE;DER NOCH EIN KIND WILL?" Er war erst einmal geschockt. Danach nahm er mich wieder in dem Arm, wo ich meinen Tränen freien Lauf ließ.
Als ich meine Sachen gepackt habe, sind wir wieder ins Krankenhaus gefahren. Habe die ganze Strecke geheult. Ich war einfach fertig.
Auf dem Zimmer lagen noch 3 Frauen. 2 Frauen wurde die Gebärmutter entfernt (beide um die 50 und glücklich, daß die Gebärmutter draußen ist).
Die 3. Frau war um die 30, ihr wurde ein Eierstock entfernt, da sie eine neue Niere bekommen sollte.
Die 2 älteren Frauen meinten nur, daß das alles nicht so schlimm wäre. Ich sagte unter Tränen , daß das ein Unterschied wäre, ob man die Gebärmutter mit 50 oder mit nicht mal 30 Jahren entfernt bekommt. Die 2 Damen hatten starke Probleme, ich nicht. Sie waren glücklich über die Op, ich nicht.
Mein Mann fuhr heim, zu unserem Sohn und kam dann mit ihm wieder zu mir. In der Zwischenzeit wurde mir Blut abgenommen. Zu Abend habe ich nichts gegessen, hatte keinen Hunger. Als mein Sohn da war, war ich glücklich. Klammerte mich richtig an ihn. Dann fuhren sie wieder. Bekam zwischendurch Infusionen, gegen die Entzündung in der Gm.
 
Freitag den 27.04.2007 wurde ich um 4.30 Uhr geweckt, da wurde mir gesagt, daß ich nüchtern sein muß.
Dachte nur, dann ist alles vorbei. Bekam wieder eine neue Infusion. Durfte in der Früh dann doch noch was essen, da mich der Oberarzt nochmals sehen wollte. Der war echt ganz nett. Er erklärte mir wie die Op ablaufen sollte. Auch,daß sie gebärmuttererhaltend operieren möchten.
Auf dem Zimmer wieder angekommen, war mein Schatz schon wieder da. Bekam an dem Tag noch 2 Infusionen. An dem Tag ging's es mir relativ gut. Aus dem 4 Bettzimmer war  zwischenzeitlich ein 3 Bettzimmer geworden. Die 2 Damen versuchten mich immer wieder aufzuheitern.
 
Samstag den 28.04.2007 verließen mich die anderen 2 Frauen. Lag alleine in dem riesigen Zimmer. Hatte sehr viel Zeit zum Nachdenken. Zuviel Zeit! Bin wieder zusammengebrochen, war psychisch am Boden zerstört. Gott sei Dank kam dann mein Freund, gingen in die Cafeteria um mich abzulenken. Auf dem Gang sind uns werdende Mütter und frischgebackene Mütter entgegen gekommen. Konnte die Tränen wieder nicht zurückhalten, aber es tat so gut.
 
Sonntag den 29.042007 habe ich erstmals meine Mutter angerufen, habe mich da ausgeheult. Wir haben lange telefoniert. Mein Mann kam dann, mit unserm Sohn, wieder und der Oberarzt war auch da, der dann sagte, daß ich am Montag  gegen 12 Uhr drankomme zum operieren. Mußte am Abend ein Abführmittel nehmen, wo ich dachte, da kommt nichts, habe ja fast nichts gegessen.
 
Montag,den 30.04.2007 bekam ich in der Früh eine Tablette, daß ich ruhig werde. Mußte sie um 9.00 einnehmen. Aufgewacht bin ich um 13 Uhr. Ich lag immer noch auf dem Zimmer. Nachmittags war ich sehr nervös. Um 16.50 wurde ich geholt. Dann für die Op vorbereitet, was dann geschah weiß ich nicht mehr. Wurde nach 4 Stunden in den Aufwachraum geschoben. Da sagte eine Schwester zu mir, daß sie gebärmuttererhaltend operiert hätten.
Ich muß gesagt haben"Gottseidank" war glücklich.
Mein Mann durfte in den Aufwachraum, war an dem Tag die letzte. Schlief wieder ein, bis zum nächsten Tag.
Bei der Visite wurde mir gesagt, daß sie nicht gebärmuttererhaltend operiert haben. Das Myom war so verwachsen. Sie haben 2  1/2 Stunden probiert, daß Myom rauszuschälen, fing dann stark zu bluten an, daß es nicht anders ging. War fassungslos, fing an hemmungslos zu weinen. Der Arzt, fragte was los sei. Da sagte ich ihm was die Schwester aus dem Op-Team zu mir sagte. Das nur das Myom draußen ist.
Man hatte mir einen Kadehter gesetzt.
 
Dienstag dem 01.05.2007 wurde der Katheder gezogen. Mir ging es relativ gut. Bin wieder aufgestanden und herumgehumpelt. Mein Schatz kam wieder zu besuch. Eigentlich war an dem Tag Maibaum aufstellen,darauf hatte er keine Lust (besonders auf die Frage,wo ich bin).
Es lag mit mir eine Frau (50) auf dem Zimmer, die hat mich richtig aufgebaut. Sie war wie eine Mutter zu mir. Wir hatten sehr tolle Gespräche. Sie tat mir gut. Es ging mir gut.
 
Am 04.05.2007 wurde ich endlich entlassen. Wir fuhren zu mir in die Arbeit. Meine Kollegen waren geschockt, als ich ihnen erzählte was los sei. Mein Vorgesetzter meinte nur:"dann brauchst du dich nicht mehr um die Verhütung kümmern". Ich war baff,sprachlos. Was nimmt er sich daraus? Frechheit! Mein Mann hat dann was zu ihm gesagt, daß habe ich nicht so mitbekommen.
 
Insgesamt war ich 3 Monate krankgeschrieben. Habe sehr lange gebraucht, daß ich das alles verarbeitet habe. Falle aber immer wieder in ein tiefes Loch. Ich bin so froh, daß ich mit meinem Mann über alles reden konnte.  Er war und ist mir immer noch eine große Stütze. Im Krankenhaus habe ich 7 kg abgenommen. Die waren aber gleich wieder darauf.
Ich habe mich verändert. Bin nachdenklicher geworden. Meine Hormone spielten verrückt. Das Gewicht pendelt,schwitze sehr viel, hatte eine Haut wie in der Pubertät und schnell fettende Haare.
Nehme  seit 1 1/2 Monate pflanzliche Mittel und es geht mir super,keine Stimmungsschwankungen. Darunter hat meine kleine Familie gelitten.
 
Wie geht es mir jetzt 7 Monate danach?
Habe lange gebraucht um alles zu verarbeiten, habe ein Forum gefunden, da sind Frauen, mit denen ich mich austauschen konnte ,oder besser gesagt immer noch kann. Würde mich gerne mit der einen oder Anderen mal treffen, aber leider wohnen sie so weit weg. Da bleibt nur das Forum.
 
Als ich den Text hier geschrieben habe, kam wieder alles rauf. Ich konnte mich nicht darauf vorbereiten. Konnte mich nicht informieren,was ein Myom ist.
 
Das Myom war gutartig.
 
Zwischenzeitlich habe ich mein Frauenarzt gewechselt, weil ich das Gefühlt hatte nicht ernst genommen zu werden. Hatte zwischendurch Blutungen, da meinte mein Fa nur, daß das nicht sein dürfte und hatte mich trotzdem Untersucht. Der neue Fa ist in Ordnung. Hat meine Unterlagen vom Krankenhaus angefordert. Da ja der Gebärmutterhals noch vorhanden ist, kann es noch zu leichte Blutungen kommen.
 
Was wirklich hilft finde ich, wenn man jemand hat zum Reden. Es war damals mein Freund und seit dem 10.11.2007 mein Mann.
Bei ihm möchte ich mich am meisten bedanken, daß er mich so unterstützt und bei allen anderen aus dem Forum.
 
 
S.
 
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