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Teil 1 (vom 04.09.):
ich (48) hatte am 27.08.07 eine ungewollte LASH in einer Tagesklinik. Habe den Kampf verloren...

Mein Ziel war es meine GB unbedingt zu erhalten! Die OP sollte eine Myomentfernung enthalten, dafür hatte ich mich entschieden. Als ich aufwachte, wurde ich von der GB-Entfernung informiert, aufgrund der ausgeprägten Befundlage war der Erhalt des GB-Körpers nicht möglich, obwohl ich im OP-Schreiben meinen Wunsch schriftlich festhielt! Ich glaubte, wäre ich 20 und hätte noch einen Kinderwunsch, hätten die OP-Ärzte ihr Können gezeigt!
Ich fühlte mich furchtbar, unverstanden, alleingelassen - amputiert... Meiner freien Entscheidung beraubt und heulte nur noch rum..
Habe im Vorfeld mehrere Ärzte konsultiert, im Internet recherchiert, stets meinen klaren Standpunkt geäußert. Aber egal, wo ich war, immer kam irgendwann die Info, aber Sie müssen sich auch auf eine GB-Entfernung einstellen. Ich habe keinen Krebs und es ist unnötig, die GB zu entfernen. Aber es ist operativ aufwendiger - statt einem Schnitt hätte ich am GB-Körper fünf gehabt.
Ich bin so wütend und gesteh mir doch selbst noch Fehler ein. Ich hätte mir noch mehr Zeit nehmen sollen. Nach dem Arzt suchen, der mir die GB erhalten hätte. Es ist wichtig. Nur wär sich wirklich sicher ist (und keinen Krebs als Befund hat) sollte sich zu einer GB-Entfernung entscheiden.
Mein Befund sah so aus: mehrere Myome, eines davon tief in die GB-Höhle gewachsen, starke Blutungen (seit 2004), die nur über ein Medikament (Cyklokapron) zum Stillstand kamen. Meine Anämie wurde ständig mit Eisentabletten aufgepäppelt). 2 Ausschabungen haben nichts gebracht (würde ich bei meinem jetzigen Wissensstand auch als völlig unnötig erachten).
Leider hatte eine Hormonbehandlung zwar gute Erfolge, aber so starke Nebenwirkungen (extrem hoher Blutdruck), dass wir sie abbrechen mußten. Ich wollte Zeit gewinnen. Myome können auch eintrocknen und in den Wechseljahren ist es egal.

Alle Ärzte, die ich konsultierte (insgesamt 5) waren bis auf einen verständnisvoll. Aber in der Konsquenz sehen sie es technisch, das ganzheitliche an mir, an meiner Person mußte immer ich an Sie herantragen. Es ist wichtig zu reden, Argumente und Wissen im Vorfeld zu suchen - und nicht mal das hat mich gerettet. In der 2-stündigen OP war ich ausgeliefert. Und Sie entschieden für mich!
Es ist wie Vergewaltigung. Im Moment schaffe ich es nicht, damit umzugehen...

Teil 2 (vom 06.09.):
Habe am Dienstagabend noch meinen Operateur angerufen. Er gabe mir seine Handynummer, falls ich in Not bin (ich wohne 120 km von der Tagesklinik entfernt). Und an diesem Tag war ich in Not...
Ich habe ihm meine Gefühle und Ängste mitgeteilt und er war wunderbar! Verständnisvoll, sehr offen und hat mich fachlich sanft an das Thema herangeführt. Ersteinmal fragte er mich nach der Nachuntersuchung, die ich am 03.09. bei meinem Hausarzt hatte... leider nicht wirklich, denn vaginal wurde nicht kontrolliert, was mich selbst stutzig machte. Ich rief sogar Dienstagmorgen nocheinmal meine Ärztin an, um nachzufragen ob das so richtig ist, erhielt aber ein klares Ja.
Dem jedoch stand das telefonische Kopfschütteln
meines Operateurs dagegen. Er bot mir an, heute (Donnerstag) in seine Klinik zu kommen. Heute war ich da, habe den OP-Bericht gesehen und das Video, was bei der Op entstand. Ich bin glücklich. Bei der Nachuntersuchung war alles super in Ordnung und im Video habe ich gesehen, das zur Rekonstruktion meiner GB kaum noch Gewebe zur Verfügung stand.. das war zusammengequetscht und nur noch teilweise erkennbar...Überall Myome...

Das Wissen um die OP hat mir Kraft und Sicherheit gegeben...
Zu der Tagesklinik und dem Team kann ich nur sagen... hervorragend! Die nehmen sich Zeit!

Normalerweise werden die Nachuntersuchungen direkt vom Chef (=Operateur) nach 7 Tagen durchgeführt. Aufgrund meines Heimatortes wurde das an meine Ärztin zu Hause übergeben. Die Tagesklinik wurde mir von ihr selbst empfohlen, da sie dort bis März 2007 gearbeitet hat. Auch im Internet und in der Uniklinik Dresden hatte diese Klinik einen hervorragenden Ruf. Deshalb hatte ich mich auch für sie entschieden... Und jetzt kann ich das nur bestätigen... Unendliche Geduld, liebevoller Umgang mit meinen Tränen, Aufklärung (leider ging das nicht direkt nach dem Eingriff). Der Chef verließ sich darauf, dass mir der OP-Bericht über meine Hausärztin erklärt wird... und das ist leider nicht passiert...

Nur gut, dass ich angerufen habe... Es ist stets gut sich um Sich zu kümmern..

Teil 3 (vom 21.09.):
Mir hat auch niemand erzählt, was hinterher ist...Im Internet habe ich genau wie du vieles erfahren..

Mir fiel es furchbar schwer anfangs überhaupt meine Scheide und meinen GB-Hals zu berühren. Ich nenn ihn heute noch meinen Stummel. Klingt schrecklich, aber ich habe entdeckt, dass ich mich ihm so vorsichtig nähern konnte.

Ich habe beschlossen, meinen Körper zu entdecken, neu, so amputiert ich ihn auch empfinde. Baden hat mir da sehr geholfen...Wärme hat mich entspannt und mich wieder anfassen lassen.
Ich habe 2 Kinder und einen liebvollen Partner. Meinen ersten Orgasmus habe ich ohne ihn erlebt, voller furchtbarer Angst, es könnte sich alles völlig fremd anfühlen. Fremd nicht, aber anders. Die Orgasmen der Gb fehlen eindeutig...und das neue Gefühl kommt ganz ganz langsam. Und dafür braucht man Zeit und richtig Mut.

Meine Entdeckungsreise zu mir geht Schritt für Schritt besser: meine Narben berühren, eine gewisse Schönheit, ihre Schönheit kennenlernen...meinen Intimbereich entdecken, sein Pulsiern und Leben kennenlernen...den Mann und mich als Frau wieder annehmen..entdecken.

Wir Frauen haben soviel Angst, vorallem vor unserer eigenen Ablehnung uns gegenüber. Meist steckt dahinter unsere Geschichte...die schickt Gespenster...

Aber! Wir sind schön, auch mit unserer Amputation und wir müssen uns fragen, ab wir weiter in unserer Trauer verharren wollen, oder ob wir wieder lebendig werden möchten...

Denn ich war tot! So wie du...Aber ich will lebendig sein!

S.

 

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